Montag, 6. Juni 2011

ich bin zwar katholisch, aber ...

.... das konnte ich doch nicht unkommentiert lassen - bzw. möchte ich das hier mal fassungslos zur Diskussion stellen zitieren (unnachahmlich diskutiert hat das eh schon der Herr Alipius):

Superintendent: Glaubensbekenntnis ist „fundamentalistische Zumutung“

Der Superintendent im Ruhestand Herbert Koch (Garbsen) sagte, das Glaubensbekenntnis sei für ihn eine „fundamentalistische Zumutung“ und ein wesentlicher Grund für die rückläufige Teilnahme an Gottesdiensten.
„Höchstens zehn Prozent der evangelischen Mitglieder glaubten an die Jungfrauengeburt und weniger als jeder dritte Protestant, dass Jesus Gottes Sohn sei. Hauptschwierigkeit sei für ihn die „übernatürliche Biographie Jesu“, so Koch. Die Jungfrauengeburt sei „eine fromme spätere Legende“, zudem sei Jesus Analphabet gewesen. Auch rechne er nicht mit der Wiederkunft Christi zum jüngsten Gericht. Koch: „Die Kirche rechnet sicher mit allerlei aber auf keinen Fall mit der Wiederkunft Christi.“
Was kirchliche Leiter wirklich verbinde, sei nicht das Glaubensbekenntnis, sondern das Interesse, die Kirche zu erhalten.“
Koch forderte dazu auf, von den Quäkern zu lernen: Diese lehnten Dogmen ab, weil diese abgrenzen und andere ausschließen und daher nicht dem Frieden dienten. Das Christentum behaupte eine „unendliche Überlegenheit“ über andere Religionen. Es müsse jedoch auf seine Absolutheitsansprüche verzichten. Die Christen sollten Jesus das sein lassen, was er wirklich war: ein großer Prophet und Weisheitslehrer, so Koch. Die wahren Schätze des Glaubens seien für ihn die Bergpredigt, die „Ringparabel“ des Dichters Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) sowie die Vorlesungen des Theologen Adolf von Harnack (1851-1930) über das „Wesen des Christentums“.
(gefunden auf kath.net)


Ich glaube nicht, dass gerade das Credo schuld am zurückgehenden Gottesdienstbesuch ist. Da gibt es wohl andere Gründe.
Wenn ich mir die Wortmeldungs so durchlese: Wie kann dieser Mann sich ernsthaft Christ nennen? Ich sage jetzt nicht "katholischer Christ", das ist nicht das Thema, aber überhaupt "Christ"? Kirche reduziert auf einen Wohltätigkeitsverein, in dem sich alle lieb haben?
*grübel* .....
Bin noch immer verwundert, daß an einem Glaubensfest wie am Evangelischen Kirchentag so etwas "passieren" kann. Aber ich will es dennoch nicht kommentieren. Sondern für den Redner beten. Ist wohl die christlichere Haltung als sich (sinnlos) aufzuregen ....

2 Kommentare:

  1. Ich glaube, je mehr überhaupt davon gesprochen wird, desto mehr verbreitet sich diese seine unselige Äußerung. Am besten deckte man einfach den Mantel des Schweigens darüber. Der gemeine Schwabe sagt lakonisch "Laß an doch schwätza!"

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  2. Herr Dr. Koch ist bei vielen Christen hinlänglich bekannt, auch als Autor mehrerer kirchenkritischer Bücher. In "Der geopferte Jesus und die christliche Gewalt" beschreibt er die Blutspur des Christentums von Anbeginn an. Kommunion bzw. Abendmahl werden zum Powerriegel im Kampf zur Vernichtung der Feinde Jesu. Und wenn man nur an die Gewalt in christlichen Heimen denkt...!
    Seine Thesen sind weder orginell noch zutreffend. Und nicht überall bietet man ihm solch ein Podium für seinen Auftritt. Als man den evang. Regionalbischof von Göttingen zu einer Podiumsdiskussion mit Dr. Koch einlud, winkte der sofort ab. Er teile nicht die Meinung, dessen Thesen würden eine Diskussion lohnen, ließ er verlauten. Stimmt, kann man da nur zustimmen!

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