Freitag, 25. Januar 2013

Alteuropa

Die erste Klausur kommt näher und näher. Und das Lernen geht voran .... und hat interessanterweise auch Auswirkungen auf mein "Bibelverständnis".
Denn - derzeit erarbeite ich mir die "Ständelehre" - ein Denken, das, so weiß ich nun, den Zeitraum von ca. 750 v. Chr. bis 1789 geprägt und bestimmt hat. Wer man war, wo man und wie man lebte, welche Rechte und Pflichten man hatte oder eben nicht, war vorgegeben - und "das war gut so", metaphysisch begründet und durchaus erwünscht. Ungleichheit also gesellschaftlich usus und selbstverständlich.
Umso revolutionärer erscheinen auf diesem Hintergrund die Lehren und Ansätze der Botschaft Jesu. Als Zitat, das ich nun in einere ganz anderen "Mit-Bedeutung" lese, sei genannt:

"Ihr seid nicht mehr Fremde ohne Bürgerrecht, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes.“ (Eph 2,19)

Was ich mir außerdem zu Herzen nehme: Davon auszugehen, dass die überlieferten Texte aus einer ganz anderen Zeit stammen, mit einer anderen Begriffs- und Geistesgeschichte geschrieben sind - auch wenn sie so oft gehört und vertraut wirken: Grundsätzlich sind sie zunächst mal "fremd", weil vor Jahrtausenden geschrieben. Und mit dieser "Fremdheit" im Hinterkopf gelingt es möglicherweise, das Faszinierende der biblischen Botschaft wieder ganz neu zu lesen und zu verstehen!