Dienstag, 26. Juni 2012

Einfach gute(r) Dinge

Es kann so einfach sein, erholsame Stunden an einem sommerlich heißen Sonntag zu verbringen .... Man nehme einen Rucksack, etwas Eß- und Trinkbares, eine Picknickdecke, Buch und Strickzeug - und ziehe sich ins Grüne zurück. Ich habe mich von einer Freundin überreden lassen - und habe wunderbar erholsame Stunden im Lainzer Tiergarten verbracht. So einfach schön kann Sommer sein!
(Und Kaffee und Sachertorte im Rohrhaus am Nachmittag waren ein Gedicht!)


Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind und ruht ein wenig aus.“ (Mk 6, 31)
(Jesus ist offenbar auch Freizeitexperte!)

Dienstag, 5. Juni 2012

Liberté - Egalité - Fraternité; Paris zum Zweiten

Ein Interview, gehört zu Pfingsten in Paris. Mithilfe eines Freundes habe ich hier eine deutsche Version der Predigt vom Pfingstsonntag:


Heiliger Geist, es ist schon ungewöhnlich, dass wir uns an ausgerechnet dieser Stelle hier treffen. Aber ich freue mich sehr! Können Sie sich kurz vorstellen?
Sehr gerne! Also ich bin die dritte Person der Heiligen Dreifaltigkeit, der Hauch Gottes gewissermaßen. Ich bin eine starke Frau, „ruach“ in hebräischer Sprache, das ist Femininum. Ich bin ein starker Mann, „spiritus“ im Lateinischen, und doch bin ich weder das eine noch das andere, sondern als „pnevma“ im Griechischen nichts von alledem. Aber das nur am Rande! Die anderen Personen sind natürlich auch wichtig, der Vater und der Sohn, und mit meiner Hilfe konnte Jesus Christus, Gottes Sohn, den sein Vater auf die Erde sandte, hier auf der Erde so geistreich wirken.
Eine seltsame Familie! Und sie besteht noch heute, alle zusammen?
Gewiss! Denn wir sind sozusagen unteilbar, sowohl in unserem himmlischen Wesen als auch hier auf der Erde. Aber wir sind durchaus unterschiedlich, kein Eintopf, haben unseren eigenen Geschmack und unseren je sehr eigenen Charakter.
Das ist schon erstaunlich... Sind Sie verheiratet?
Sicher! Mit der Kirche. Man kann auch sagen, dass ich der himmlische Ehemann der Jungfrau Maria bin...
Eine fruchtbare Ehe?
Aber sicher doch! Denn durch den Leib Christi sind durch den Vater viele Kinder adoptiert worden... Und es liegt bei mir, diese Kinder zu inspirieren, sie in Christus zu einigen und sie in ihm leben zu lassen.
Verzeihen Sie - sind Sie eigentlich fassbar ein richtiges Element?
Natürlich!
Ich bin der Hauch, der Wind, der weht, wo und wie er will.
Und ich bin das Wasser, das lebendig aus dem Herzen Jesu strömt und zur Taufe führt.
Aber ich bin auch das Feuer, das vom Himmel kommt, die Herzen in der Liebe Gottes zu entflammen.
Ich bin ebenfalls das Licht, das jeden Menschen im lebendigen Gott erleuchtet und in Gott verklärt.
Wenn Sie ein Tier wären, welches würden Sie sein wollen?
Eine Taube, weiß und strahlend, rein und leicht, die vom Frieden Gottes kündet!
Was ist ihre Lieblingsfarbe?
Rot! Rot wie göttliche Feuer. Rot wie die Erscheinung des Moulin Rouge, rot wie die Liebe. Rot wie das Blut, das Jesus Christus für uns vergossen hat.
Das klingt alles ziemlich aufregend. Haben Sie einen Beruf?
Auch das! Viele sogar.
Ich bin Anwalt. Anwalt Gottes bei den Menschen und Anwalt der Menschen bei Gott. Ich stehe neben dem Ankläger im jüngsten Gericht. Und ich berate mich mit ihm.
Und ich bin schöpferisch tätig. Meine Ideen bauen mit an der Welt. Das ist nicht immer einfach, aber höchst wirksam.
Und ich habe mich als Statiker versucht. In der Kirche! Hier lege ich Fundamente.
Ach ja. Bisweilen versuche ich mich auch als Therapeut. Kümmere mich um die Schmerzen, biete heilende Kräfte an.
Sehr vielseitig, muss ich schon sagen! Haben Sie auch ein Motto, eine Devise?
Auch das! In Französisch lautet diese Devise „Liberté - Egalité - Fraternité“!
Klingt sehr politisch. Haben Sie dafür zufällig in die französische Verfassung geblickt, oder wie soll ich das verstehen?
Gar nicht! Ich erkläre das.
Freiheit - ich bin frei! Keiner kann mich einfangen, ich bin immer und überall da. Selbst die Kirche kann mich nicht aufhalten! Frei von jeder Sklaverei und Knechtschaft verschaffe ich jedem Zugang zur himmlischen Freude!
Gleichheit - alle Menschen, mit denen ich zu tun habe, sind gleich vor Gott. Es gibt keinen Unterschied! Der Vater will, dass sie alle, und nicht nur wenige oder auch viele, gerettet und erlöst werden.
Brüderlichkeit - im Sohn des Vaters und im Vater sind wir alle gleich, welche Sprache wir auch immer sprechen!
Heiliger Geist, ich danke Ihnen für dieses Gespräch!

Paris

Eine Woche Paris-Urlaub liegt hinter mir, eine Woche wolkenloser Himmel und Sonnenschein, sommerliche Temperaturen - bestens, um diese wunderbare Stadt kreuz und quer zu erkunden! Zudem machte ich einmal mehr die Erfahrung, dass Christen und Katholiken überall schnell "beheimatet" und zuhause sind. Durch "Zufall" landete ich, schräg gegenüber von der "Moulin Rouge", in einer Kapelle, die der Hl. Rita geweiht ist - und deren liturgisches Leben von der Gemeinschaft Emmanuel getragen wird.
( http://latriniteparis.com/-Chapelle-sainte-Rita,2-.html ) Am Pfingstsonntag feierte ich dort die Hl. Messe mit - mit einer genialen Predigt: ein Interview mit dem Hl. Geist, höchste Theologie, bester Humor - ein Wehen des Heiligen Geistes!

Ebenso schön war das Mitfeiern der Vigilien zum Pfingsfest mit der Gemeinschaft Jerusalem in der Kirche St. Gervais am Abend zuvor (http://jerusalem.cef.fr/paris-saint-gervais): Von Weihrauchwolken umhüllt und vom Duft fast "erschlagen", eine von mehrstimmigen Gesängen erfüllte Kirche: Kirche kann so lebendig und wunderschön sein! Einige Tage darauf kehrte ich nochmals zum Mittagsoffizium dorthin zurück: Nach dem Trubel in der Kathedrale Notre Dame wohltuendes Ausruhen beim Herrn - und Dank und Lobpreis für den wunderbaren Urlaub....