Mittwoch, 24. August 2011

Inflation

Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht - aber ich fand heute in meiner Mail-Box die Aufforderung, eine virtuelle Unterschriftenliste zu unterschreiben, siehe Aufruf zum Gehorsam. Sie ist wohl eine gut gemeinte Reaktion auf Schüllers Aufruf zum "Ungehorsam". Aber gut gemeint ist nicht gleich gut gemacht ...

Meiner Erinnerung nach häufen sich diese Unterschriftenaktionen im "katholischen Milieu" - beide "Seiten" - meist beginnt die "Reform-willige-" und "Ich-will-alles-ändern"-Seite mit einem Vorstoß, und kurz darauf kontert man von der "konservativen Seite" mit Listen wie dieser.

Widersinnig scheint mir beides, inflationär ebenso.

Nach biblischem Befund gibt es keine Unterschriftenlisten, die Reformen befördern oder verhindern, sondern den Gehorsam des hörenden Herzens auf den Geist Gottes - auf beiden Seiten, in Ehrlichkeit, Geduld und Demut - auch einer anderen Meinung gegenüber.
Und zu dieser Gehorsamsliste: Gehorsam kann man in Glaubensdingen nicht wirklich "befehlen" - wir sind ja nicht bei der Armee und nicht im Krieg (den geistlichen Kampf lasse ich da mal beiseite). Gehorsam muss aus einem verstehenden Herzen kommen, dort, wo Geist und Wille zusammenwirken ... dann entsteht im Leisten des Gehorsams auch der Friede, an dem man den echten Gehorsam erkennen soll ...
Also - wenn ich im Herzen und in Treue dem gehorsam bin, was mein (gebildetes) Gewissen mir sagt, dann ist das ein größeres Zeugnis als jede geleistete Unterschrift.
Die dient vielleicht auch nur dazu, sich "im Recht" zu fühlen - und das klingt nicht sehr erlöst ....

Samstag, 20. August 2011

Lacegarn V - fertig!

Seit März in Arbeit, jetzt aber gespannt und getroknet, 2m lang und an die 67 cm breit: Meine erste getsrickte Stola. Jetzt muss es nur noch kühler werden, bis ich sie mal ausführen kann!



Freitag, 19. August 2011

Geduldsfaden

Langsam reissen bei mir doch sämtliche Geduldsfäden. Seitdem ich mich aus Überzeugung und Liebe in meiner Kirche engagiere, wiederholen sich gebetsmühlenartig im Jahresabstand fast immer dieselben Forderungen. Zuletzt wieder in Österreich hier, unter anderem  Zulehner und Pfarrerinitiative .
Mein "Problem" damit ist, dass genau dort, wo ich kirchlich lebendiges Leben und Wachstum spüre, die immer wieder gestellten Forderungen weder Thema noch Problem sind. Nun hat das sicher auch mit den Medien zu tun, die gern auf "teaser" und dieselben Reizworte warten ... und genau das dann schlagzeilenmäßig verwerten.
Ich bin es nur langsam sehr, sehr leid, mir meine / unsere Kirche regelmäßig kaputt reden zu lassen ... und das nun, während sie am WJT ein sehr lebendiges Lebenszeichen setzt ...
Ich schwanke zwischen Wut, Resigantion und Müdigkeit ....

Ergänzung: Ich habe beschlossen, das alles mit dem nötigen Humor und Gelassenheit zu nehmen ...

Montag, 15. August 2011

ab in den Himmel!

Ich mag das heutige Fest! Abseits von aller für mich vielfach kitschigen marianischen Frömmigkeit - tröstet mich der Gedanke, dass maria schon dort ist, wo ich auch einmal sein will: Im Himmel, in der Herrlichkeit des Vaters, in der Fülle göttlichen Lebens ....



Ein bißchen etwas dieser "himmlischen Leichtigkeit" drückt diese Marienstatue für mich aus ...
Und dass der "Himmel" kein langweiliger Ort ist, zeigt Maria ja selbst - ist sie doch selbst immer wieder "on mission" - die marienerscheinungen quer durch die Heilsgeschichte zeigen das ja deutlich. Die Erlöste "ruht sich nicht aus" - sondern ist beständig dabei, uns auf dem Weg zum Himmel zu helfen .. Kein "statischer" Himmel also, sonden einer voller Dynamik und Leben: Da will ich auch hin!

Allmächtiger, ewiger Gott,
du hast die selige Jungfrau Maria,
die uns Christus geboren hat,
vor aller Sünde bewahrt
und sie mit Leib und Seele
zur Herrlichkeit des Himmels erhoben.
Gib, dass wir auf dieses Zeichen
der Hoffnung und des Trostes schauen
und auf dem Weg bleiben,
der hinführt zu deiner Herrlichkeit.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

(Tagesgebet der Liturgie)



Sonntag, 7. August 2011

Lacegarn IV

Seit März habe ich das "Ding" nun auf der Nadel, mittlerweile stricke ich eifrig am zweiten Knäuel - noch 15 cm, dann ist Schluss .... und die interessante Arbeit des Fertistellens (Spannen - noch nie gemacht) kann folgen ...


Wenn es dann herbstlich kühler wird, kann ich die Stola hoffentlich schon tragen! (Temperaturmäßig hätte es zwischendurch ja durchaus schon gepasst!)


Samstag, 6. August 2011

Verklärung

Heute - das Hochfest Verklärung Christi am Tabor.
Ich mag dieses Fest sehr; schade, dass es in der Sommerzeit eher "untergeht". Ich wünschte mir oft, dass der Alltag, den man so Tag für Tag durchlebt und durchkämpft, plötzlich durchsichtig wird auf die "nur ganz knapp dahinter liegende" geistige Wirklichkeit - und wenn sich dieser dünne Schleier hebt, wenn auch nur für kurze Zeit, so wie das im Evangelium des Tages berichtet wird, stärkt und erneuert das für das "trockene" Alltagsleben...!

(Bild: Verklärung Christi, Ikone im Foyer de Charité am Sonntagberg, Niederösterreich)


Allmächtiger Gott,
bei der Verklärung deines eingeborenen Sohnes
hast du durch das Zeugnis der Väter
die Geheimnisse unseres Glaubens bekräftigt.
Du hast uns gezeigt, was wir erhoffen dürfen,
wenn unsere Annahme an Kindes statt
sich einmal vollendet.
Hilf uns, auf das Wort deines Sohnes zu hören,
damit wir Anteil erhalten an seiner Herrlichkeit.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Freitag, 5. August 2011

Nix wie weg hier ...

Musik zum Urlaubsbeginn - auch wenn das Wetter nicht so wirklich will...



Viel Spass!

Gönne dich dir selbst - Brief an einen gestreßten Papst

Ein  paar Tage Urlaub stehen nun bevor - zur Einstimmung für mich und zugleich für alle, die noch erholsame Urlaubstage vor sich haben: Ein Brief von Bernhard von Clairvaux, dessen Hochfest wir ja in einigen Tagen feiern, an Papst Eugen III. zum Thema Selbstsorge:


Wo soll ich anfangen? Am besten bei Deinen zahlreichen Beschäftigungen, denn ihretwegen habe ich am meisten Mitleid mit Dir. Ich fürchte, dass Du, eingekeilt in Deine zahlreichen Beschäftigungen, keinen Ausweg mehr siehst und deshalb Deine Stirn verhärtest; dass Du Dich nach und nach des Gespürs für einen durchaus richtigen und heilsamen Schmerz entledigst. Es ist viel klüger, Du entziehst Dich von Zeit zu Zeit Deinen Beschäftigungen, als dass sie Dich ziehen und Dich nach und nach an einen Punkt führen, an dem du nicht landen willst. Du fragst an welchen Punkt? An den Punkt, wo das Herz anfängt, hart zu werden. Frage nicht weiter, was damit gemeint sei: wenn Du jetzt nicht erschrickst, ist Dein Herz schon so weit.

Das harte Herz ist allein; es ist sich selbst nicht zuwider, weil es sich selbst nicht spürt. Was fragst Du mich? Keiner mit hartem Herzen hat jemals das Heil erlangt, es sei denn, Gott habe sich seiner erbarmt und ihm, wie der Prophet sagt, sein Herz aus Stein weggenommen und ihm ein Herz aus Fleisch gegeben. Wenn Du Dein ganzes Leben und Erleben völlig ins Tätigsein verlegst und keinen Raum mehr für Besinnung vorsiehst, soll ich Dich da loben?

Darin lobe ich Dich nicht. Ich glaube, niemand wird Dich loben, der das Wort Salomons kennt: „Wer seine Tätigkeit einschränkt, erlangt Weisheit“ (Sir 38,25). Und bestimmt ist es der Tätigkeit selbst nicht förderlich, wenn ihr nicht die Besinnung vorausgeht.

Wenn Du ganz und gar für alle da sein willst, nach dem Beispiel dessen, der allen alles geworden ist (1. Kor 9,22), lobe ich Deine Menschlichkeit – aber nur, wenn sie voll und echt ist. Wie kannst Du aber voll und echt sein, wenn Du Dich selber verloren hast? Auch Du bist ein Mensch. Damit Deine Menschlichkeit allumfassend und vollkommen sein kann, musst Du also nicht nur für alle anderen, sondern auch für Dich selbst ein aufmerksames Herz haben. Denn, was würde es Dir nützen, wenn Du – nach dem Wort des Herrn (Mt 16,26) – alle gewinnen, aber als einzigen Dich selbst verlieren würdest? Wenn also alle Menschen ein Recht auf Dich haben, dann sei auch Du selbst ein Mensch, der ein Recht auf sich selbst hat. Warum solltest einzig Du selbst nicht von Dir alles haben? Wie lange bist Du noch ein Geist, der auszieht und nie wieder heimkehrt (Ps 78,39)? Wie lange noch schenkst Du allen anderen Deine Aufmerksamkeit, nur nicht Dir selber?

 Ja, wer mit sich schlecht umgeht, wem kann der gut sein? Denk also daran: Gönne Dich Dir selbst. Ich sage nicht: Tu das immer, ich sage nicht: Tu das oft, aber ich sage: Tu es immer wieder einmal. Sei wie für alle anderen auch für Dich selbst da, oder jedenfalls sei es nach allen anderen.

Donnerstag, 4. August 2011

Federleicht


Ein Urlaubsfoto, auf der Nordsee nahe Mellum Plate aufgenommen. Ich habe den federleichten, eleganten Flug der Möwen bewundert... eine habe ich mit der Kamera "erwischt". Wäre toll, wenn man selbst so scheinbar mühelos durch Lebensstürme manövrieren könnte, ebenso hartnäckig dem Ziel folgend, wie die Möwe nicht vom Schiff und den darauf befindlichen vielleicht fütterungswilligen Touristen abgelassen hat ....

Traurige Diskussion in Österreich

Ist es tatächlich "notwendig", dass in Österreich an noch mehr Orten Schwangeschaftsabbrüche durchgeführt werden? Ist es Aufgabe des staatlichen Gesundheitswesens, werdendes Leben zu töten? - Ich finde die Initiative unseres Gesundheitsministers (!) mehr als verstörend ...


Dieses Plakat ist provokativ, korrekt - aber die militanten Abtreibunsgbefürworter sind dies ungleich mehr
(gefunden bei CMR) ...
(Im Übrigen finde ich das Bild der Verkündigung sehr schön, es ist von Henry Ossawa Tanner).